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Jungle

Die scharfen Nägel bohren sich in die linke Schulter, hinterlassen Spuren blutiger Furchen. Kein Anlass für diese Aktion, es sei denn die Hilflosigkeit gegenüber der Gefühle eigenen Fleisch und Blutes – welches verzweifelt für Gerechtigkeit einsteht und dennoch missverstanden von geliebten Existenzen trotzig versucht geliebt und verstanden zu werden.
Denken ist schwierig – nachdenken erscheint wie ein Hämmern gegen kalte, feuchte Mauern aus jahrhundertealten Steinen, meterhoch und ohne den kleinsten Riss um einen Lichtstrahl durchzulassen. Das Blut rinnt warm über die Schulter und zerstört für einen Augenblick die Angst vor dem Abtauchen in die Dunkelheit der eigenen Seele. Schreie – laut, verzerrt, hilflos – und dann endlich Stille. 

Lautlos kriecht die Angst auf der Suche nach furchthungrigen Kumpanen, die in schlaflosen Nächten nur darauf warten von ihr gefunden zu werden um eine Rechtfertigung ihrer Paranoia zu erhalten, durch den Dschungel der Stadt. Neonlicht bestrahlte Schatten, glitzern in der Vereinigung mit der Nässe der Pflastersteine und bewegen sich unaufhaltsam weiter durch die glitzernde Nacht. Gladiatoren der Großstadt, warten auf ihren nächsten Auftritt – hoffen auf Applaus, um ihre Wunden zu salben mit der Mixtur aus Eitelkeit und Geltungssucht.
  
Allein – vorbei der Kampf mit den worauf auch immer vorgeschriebenen Gesetzen der Moral und ihren zur Korruption mutierten Nachfahren. Diesen aus dem Weg gehen! Sie nicht beachten, nicht den Norm(al)en dieser aus Neid und Missgunst unter Vergewaltigung des Gewissens entstandenen Ergüssen an Unmenschlichkeit entsprechen – wirkt wie eine Massage von starken, warmen Händen und wohlig gibt sich der narbige Leib auf die Reise mit sich. Gute Fahrt! 

B.S.
21.2.2006